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CP/M-Zentrum/
Why CP/M?
Dies ist eine Sammlung von postings in die 'comp.os.cpm' Usenet Newsgroup
im Internet vom Nov/Dez. 1995 zum Thema 'Why CP/M?', beginnend mit der ursprünglichen Nachricht.
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From: roarke@bu.edu (Richard Scheffler)
Subject: Why CP/M?
Date: 15 Nov 1995 21:32:57 GMT
Okay, also bevor ihr mich erschießt, weil ich nicht zuerst die FAQ
durchgelesen habe, ich habe sie gerade eben durchgelesen. Ich bin nicht so vertraut mit CP/M, da
ich vom Alter her zu jung bin, um nicht mehr so ganz zu wissen, wie so ein TI aussieht.
(Für historische Zwecke habe ich zwei (glaube ich zumindest) funktionierende
DEC Rainbows, die meine Quelle als CP/M-Maschinen ausgibt.)
Die Frage, die sich mir stellt, ist die: Warum immer noch unter CP/M arbeiten?
Wenn es so schwierig ist, Anwendungen, Soft- und Hardware zu bekommen, warum es immer noch benutzen?
CP/M zu benutzen, ist wie ein Fangmesser im Gürtel zu haben, sicher eine ausgezeichnete Waffe
einstmals. Heute völlig aus der Mode, war es dennoch gut, zu wissen, wie man es einsetzt.
Das gleiche gilt auch für CP/M computer....
Die Antworten:
Der Vorteil von CP/M Computern ist, daß EINE Person, nicht irgendein
verborgenes Team hinter den Sturmwolken des Nordwestwinds, wirklich was
bewerkstelligen kann und sogar das Betriebssystem seinen Wünschen anpassen
kann. Hier in der Newsgroup gibt es Leute, die CP/M vollständig an ihre
Bedürfnisse angepaßt haben, um zum Beispiel in einem
(selbstentworfenen) Netzwerk zu laufen, und andere, die genug Ahnung haben,
CP/M-Emulatoren für PCs, Amigas und Unix-Plattformen und
Gott-weiß-noch-was. Emulatoren, die so vollständig sind, daß sie
sogar die undokumentierten Z80 bzw. Z180 Befehlssätze verarbeiten.
Wieder andere wollen lediglich eine Kiste, die einfach genug ist zum
Herumspielen.
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Einige haben angefangen mit ihrem Kaypro, Big Board, Compupro, Imsai, Ithaca
InterSystems,...... und es bestand nie eine Veranlassung "aufzurüsten".
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Ehrlich, hochauflösende Grafik ist so ziemlich das einzige, was auf den meisten CP/M Computern nicht zu
realisieren ist. Wenn man in Rente ist und zum Beispiel eine Mailing Liste
für seinen Club erstellt, spielt es da eine Rolle, wenn der Ausdruck ein
bißchen länger dauert? Ist es wirklich notwendig, für dieselbe
Aufgabe einen PC zu kaufen, vor allem wenn man gerade mal Geld für einen XT
hat? (scheint etwas älter zu sein, der Artikel ... Anm. des Übersetzers)
Der XT kann die meisten Dinge auch nicht schneller und stellt daher kein
echtes "Upgrade" dar (für einen Pentium 133 mit Windows 98 dürfte
dieser Satz wieder Gültigkeit besitzen ... Anm. d. Übersetzers).
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Mit 16 will man oft dem Computer in die Eingeweide gucken, da kann man einen
funktionierenden Kaypro für 25$ kaufen, lohnt sich dafür der Mehraufwand
für einen PC ? (Anm. d. Übersetzers: mittlerweile dürften PCs der
286er und 386er Klasse billiger sein als ein guterhaltener Kaypro,
interessanter bleibt der Kaypro aber allemal.)
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Wer Z80-basierte Controller entwirft und dafür Software schreibt, so wie
ich, dann ist man es gewohnt, die Geräte zu benutzen, auf denen man den
Code schreibt und auch seine Routinen testet. Der beste Z80-Assembler, SLRs
Z80ASM (leider nicht mehr erhältlich, Nachfoger ZASM noch lieferbar durch Helmut Jungkunz ) läuft unter
CP/M. Man kann mit einem solchen Computer eine Menge mehr über den Zugriff auf Hardware lernen
als man je mit einem PC oder einem MAC in einem Jahrzehnt lernen kann.
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Für den grafischen Teil meiner Arbeit habe ich PCs mit der richtigen
Software. Ich versuche für jede Aufgabe den passenden Computer
einzusetzen. Für die Z80 Jobs mag ich keine PCs, da zuviel schief gehen
kann. Ein kleiner Z80 oder 8031 Singleboard Computer kann da viel
zuverlässiger sein als ein PC, da weder ein Disklaufwerk, noch eine
Tastatur, noch ein Monitor benötigt wird (und damit ausfallen kann).
Außerdem sei anzumerken, daß alles, was immer noch den Zweck
erfüllt, für den es gedacht war, wohl schwer als "veraltet" bezeichnet
werden kann. Ich jedenfalls kann Programmiercode nicht schneller eintippen als
irgendeiner meiner Computer ihn annehmen kann. Ins Internet gehe ich
normalerweise über einen Shell-Account im Textmodus, da das für mich
leichter lesbar ist. Ich habe WWW-Browser, um die vielen hübschen Bilder
anzugucken, aber das ist auch schon alles, wofür ich sie brauche. Wenn ich
die Z80 CP/M Kiste hätte, die ich auf dem Papier entworfen habe, könnte
ich damit ins Internet. Ich schätze, das würde sie gewiß nicht
zum "alten Eisen" einstufen.
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Klar ist das normal für die Leute mit dem Riesenbudget, daß sie in
dieser Newsgroup jede Menge Häme ablassen, aber eine Menge Leute hier
glauben, daß CP/M Computer gute Geräte sind kein Grund also, sie
wegzuwerfen, nur weil sie alt sind. Wenn Verwandte von Dir alt werden, bringst
Du sie ja schließlich auch nicht um die Ecke. Ich kann mir keinen PC kaufen
und warum sollte ich, wenn meine CP/M Kiste alles kann, was ich brauche?
Ich benutze einen AMSTRAD PCW (Joyce) für Textverarbeitung und zum
Programmieren etc. die Software, die ich dafür benutze, läuft
großartig. Würde ich auf einen PC umsteigen, wäre das irgend so
eine alte Kiste, und mit den Riesenansprüchen heutiger PC-Software sehe ich
darin keine großartige Verbesserung.
Eine Menge Leute investieren viel Zeit in CP/M Maschinen und wir werden das
gerne fortsetzen.
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Dieses "Budget Argument" könnte direkt gegen CP/M verwendet
werden: wenn Dir Zeit irgendetwas bedeutet, kannst Du Dir nicht leisten, mit
CP/M Computern zu arbeiten, da die Produktivität sonst zu niedrig wäre.
Dann ist es Geldverschwendung, keinen modernen Computer zu kaufen und dann
könnten sich nur "Leute mit dem Riesenbudget" leisten, weiter mit
CP/M zu arbeiten. Das findet natürlich nur Anwendung, wenn Deine Zeit
irgeneinen Gegenwert hat (z.B. wenn jemand dafür zahlt), ansonsten kannst
Du natürlich machen, was Dir gefällt.
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Beide Argumente sind etwas kurzsichtig. Seit ich mit The Computer Journal
(TCJ) zu tun habe und besonders, seit ich die Redaktion übernommen habe,
weiß ich, daß Leute sich die Computer kaufen, die sie sich leisten
können und die ihren Bedürfnissen entsprechen. TCJ-Leser haben
gewöhnlich zwischen 2 und 12 Computern und ein paar brauchen ein
Inventursystem, um den Überblick über den Bestand nicht zu
verlieren.
Liebhaber und Studenten bevorzugen Systeme, die sie billig ergattern
können, Z80 CP/M-Kisten, ältere Apples, Commodores, ältere oder
umgebaute PCs und verschiedene Einplatinen-Computer. Profis haben dazu noch
die neuesten PCs, MACs, Suns oder irgendeine andere Workstation, die sie sich
leisten können. 'Hohe Produktivität' heißt in der Praxis
gwöhnlich, Ausdrucke und Schreibtischkram schnell oder effizient zu
erledigen, speziell im Bereich Entwicklung, Publishing und kundenorientierte
Datenbank-Aktivitäten. Wenn die eingesetzten Geräte die Aufgabe
innnerhalb des gesetzten Zeitrahmens erledigen, dann ist man produktiv genug.
Neuere PCs sind praktisch unbrauchbar, wenn es darum geht, etwas auf extremer
Hardware Ebene (Chip-Ebene) anzugehen, weil:
A. es keine ausführliche Dokumentation gibt und der Integrationslevel bzw.
die Schaltungsdichte innerhalb der Chips zu komplex ist, als daß man
irgendetwas nachvollziehen könnte.
B. die neuen PCs zu teuer sind, als das man damit leichtfertig herumspielen
könnte. Schließlich hat man sie ja gekauft, um diese 'hohe
Produktivität' zu erhalten und vermutlich kann sich niemand leisten, die
Computer kaputtzumachen, so daß man sie nicht mehr benutzen kann. Also
ich kann es jedenfalls nicht. Natürlich, wenn jemand anders für Deine
Computer aufkommt (etwa der Steuerzahler), dann ist das vermutlich egal.
Der letzte Kaypro, den ich mir gekauft habe, hat mich 15 Dollar gekostet und
ich habe 5 mehr oder weniger funktionierende Z80 CP/M Systeme geschenkt
bekommen von Leuten, die ihre alten Geräte nicht so gerne der
Müllabfuhr anvertrauen wollten. Mit denen kann ich mir leisten anzustellen, was ich will. Andererseits hat mich mein 486er 1990 etwa 3900
Dollar gekostet und ich brauche ihn für meine Entwicklungs- und
Verlagsarbeit. Mit dem muß ich wesentlich vorsichtiger sein.
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Das Budget Argument ist ein alter Hut.
Unter CP/M hat man Zugriff auf eine Riesenmenge exzellenter
Gratis-Applikationen (nana, sagen wir mal lieber Tools und Utilities, Anm. des
Übersetzers) oder fast gratis. Zur Erinnerung: die Walnut Creek CP/M
CD-ROM mit 19.000 (ja, tatsächlich) Dateien für CP/M, die meisten mit
Quellcode. (Anm. d. Übersetzers: beziehbar über Helmut Jungkunz)
Zur Textverarbeitung benutze ich ein CP/M-System, da es Dateien schneller
bearbeiten kann (und auch größere Dateien!) als mein WordPerfect 5.0
auf dem PC! Ich kann die Dateien auf mein VAX/VMS System übertragen, da
das Dateiformat kompatibel ist mit dem dort benutzten Editor. Da ich gerne mit
Textformatierungsprogrammen wie Runoff (auch als ROFF, NROFF vielen besser
bekannt, Anm. d. Übersetzers) benutze, < die sowohl auf meinem CP/M-,
PDP11- und VAX-Rechner laufen > hat die CP/M-Kiste ihre Berechtigung. Ihre
Annahme, daß man mit Hilfe eines P5 ein einseitiges Memo schneller als
mit meinem langsamen Kaypro verfassen könne, ist hingegen falsch.
Mit dem Kaypro vergeht vom Kaltstart bis zum fertigen Memo gerade mal so viel
Zeit, wie der Windowsrechner zum Hochfahren und Öffnen des WP oder
dergleichen.
Andererseits wäre der Einsatz von CP/M für CAD eher lächerlich.
Aber abgesehen davon wird sogar ein 386er zu langsam sein dafür. Trotzdem
habe ich einige einfache Programme, die CAD Modelling auf meiner CP/M-Kiste
realisieren und die sind uralt und 'entwanzt' und laufen wirklich flott! Ja,
sie sind nicht-grafisch, aber die Ergebnisse sind brauchbar und über die
Jahre bewährt.
Neuer, schneller und fehlerbehafteter oder mit einem stabilen, ausgereiften
System, das funktioniert. Hat man da etwa eine Wahl? Ja, aber keine absolute.
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Wollen wir mal über einfachen DFÜ-Zugang reden ...
Nur das Modem statt des Terminals am seriellen Port des CP/M-Rechners
anschließen, auf AUTO-Answer einstellen (setzt ältere
DIP-Switch-Modems voraus, Anm. d. Übersetzers) und - voila!
Das waren noch Zeiten ... Ohne Hochglanz-Programme . :)
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Sogar der "bescheidene" Amstrad PCW kann für Desktop Publishing
in einem akzeptablen Standard eingesetzt werden. Ist denn die Schubkarre
veraltet, bloß weil jemand den Bulldozer erfunden hat? Wenn ich ein paar
Kubikmeter Erdreich bewegen will, macht es wenig Sinn, einen Bulldozer zu
kaufen. Wenn ich den Job zur Zufriedenheit auf einem PCW erledigen kann (oder
auf einem der anderen schönen, solide gebauten, leicht zu bedienenden CP/M
Systemen), warum mehr Geld ausgeben?
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Ich stimme zu, Morris, aber ich glaube, man muß hier deutlich
unterscheiden zwischen CP/M Computern im allgemeinen und dem PCW (Joyce) im
besonderen.
Es wurde bereits aufgezeigt, daß es, um Richard zu antworten, viele
Gründe gibt, CP/M weiter zu benutzen. Grafik gehört nicht dazu.
Natürlich gehört zu den Pluspunkten für den PCW daß er (a)
akzeptable Grafik kann < viele CP/M Systeme sind auf Text oder Blockgrafik
beschränkt > und (b) und er hat einen erheblichen Marktanteil in
England und Deutschland erreicht, so daß es sich für
Softwarehäuser lohnte, dafür zu entwickeln.
Ich frage mich, ob irgend jemand die Verkaufszahlen der diversen CP/M Systeme
weltweit kennt? Ob der PCW die TOP-10 Marke erreicht hat? Hatten andere
Systeme, die sich gut verkauften, gute Bildschirmgrafik? Wenn ja, dann hat es
da auch einen Nischenmarkt für DTP Hersteller gegeben.
Oder vielleicht auch nicht einer der anderen ungewönlichen Dinge am PCW
war der mitgelieferte (grafikfähige) Dot Matrix Drucker. Es hat ja keinen
Sinn, tolle DTP Grafik auf dem Bildschirm darstellen zu können, wenn man
sie nicht ausdrucken kann, oder man 'n' Jahre braucht, bis jemand Xtillionen
von Druckertreibern entwickelt.
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Nun, vergleichen wir CP/M mit dem Schwert des Altertums. Ein guter Vergleich, wenn man bedenkt, daß das Schwert Heu immer noch besser schneidet als ein M16.
Anders ausgedrückt, CP/M ist ein kleines Betriebssystem für kleine Computer. Seine Kleinheit drückt sich durch seinen geringen Resourcenbedarf aus. Ganz anders als bei DOS oder WINDOWS, die mehr Speicher benötigen, als die meisten CP/M-Systeme als Hard-Disk haben! Diese 'Kleinheit' ist jedoch weder eine Einschränkung noch ein Handicap. Wie andere schon angedeutet haben, wird es vervollständigt durch tausende <buchstäblich> frei erhältliche Anwendungen (Anm. d. Übersetzers: wohl eher Tools und Utilities) und es schränkt den Anwender nicht ein. Das letztgenannte ist bedeutsam, denn es gibt Leute, die erstaunliche Grafik und echte Projekte auf Z80 Rechnern mit 64K RAM abgewickelt haben. Sogar Netzwerkbetrieb ist möglich und wird auch genutzt. Die echten Grenzen liegen nur beim Z80 Prozessor und auch diese Grenzen machen nicht so viel aus, wie mancher Besitzer von superschnellen
Teilen denken mag.
CP/M ist immer noch ein gangbarer Weg und der Z80 wird immer noch für eine Vielzahl von Steuerungsanwendungen eingesetzt. Größer ist nicht besser, wenn die zu erledigende Aufgabe dies nicht verlangt.
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> Dieses "Budget Argument" könnte ebenso gegen CP/M eingesetzt werden:
> wenn einem Zeit etwas bedeutet dann kann man sich nicht leisten,
> CP/M Maschinen zu benuten, weil die Produktivität dann zu
> niedrig sein wird
In welcher Weise wird eine CP/M Maschine die Produktivität 'zu niedrig' machen, wenn sie solche Aufgaben erfüllt wie Textverarbeitung oder auch nur so simple Aufgaben wie Tabellenkalkulation?
Bringt ein 486DX4/100 eine Verbesserung der Tipp-Geschwindigkeit? Läuft der Drucker damit schneller als angegeben?
Wird diese 'Produktivität' durch Computerspiele oder 'Spielen' mit Computern gemessen? Ist es besser, wenn man ein Spiel in kürzerer Zeit beenden kann, indem man teurere Hardware einsetzt? Vielleicht könnte man ja die Produktivität steigern, indem man einen weiteren Computer das Spiel zu Ende spielen läßt...
Natürlich wird für imponierende Grafik ein schnellerer Computer benötigt, aber wenn alle Anforderungen von einem CP/M System im Textmodus erledigt werden können, ist Dein Argument einfach nichts wert.
Ich entwickle immer noch beachtliche Mengen Software unter Concurrent CP/M-86 (eigentlich Concurrent DOS) auf einem 80286. Das ist produktiver als einen 486er mit Windows zu benutzen, da das Editieren von Text schneller geht als sogar mit einem DOS Text Editor unter Windows, und das Multitasking ist bei weitem besser (keine Kunst), soll heißen, daß die Compilierung im
Hintergrund schnell abläuft und sich nicht mit der weitergehenden Arbeit im Vordergrund beißt.
Beim Einsatz von Windows auf einem 486 gibt es Pausen (im günstigen Fall), die den Arbeitsfluß beeinträchtigen und damit die Produktivität
senken. Nach Deiner Lösung müßte ich mir noch schnellere Pentium Pros kaufen, um mit der Maschine mithalten zu können, die ich seit 10 Jahren einsetze.
Tatsächlich verwende ich die neueste Version von Concurrent CP/M-86 auf meinem 486DX40:
DataPac's System Manager (cf IMS Real:32), ein echtes 32 Bit Betriebssystem, das Multitasking gestattet und Windows als einen der Tasks darunter laufen lassen kann (oder mehrere). Damit hat man die Vorteile von Multitasking, ohne unter Windows leiden zu müssen.
Und CP/M-86 Programme kann ich auch noch laufen lassen.
Aber das Tippen wird dadurch auch nicht schneller.
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1983 hatte ich ein Programm für ein Videothek geschrieben. Es ist
schwer zu glauben, aber sie benützen es immer noch! Damals hatten sie
einen Apple Clone (Dipa 109), jetzt einen cm80, ein deutsches Gerät
mit MP/M II als Betriebssystem (CP/M quasi-kompatibles Multi-User Multitasking
System, Anm. d. Übersetzers). Für ihre etwa 3000 Titel, etwa
6000 Bänder, haben sie immer noch keine Probleme mit der Beschränkung
auf CP/Ms 8 MB Limit (das Programm war für CP/M 2.2 mit einigen MP/M II
Zusätzen geschrieben). Das Programm ist jetzt in der DOS-Welt weit verbessert
worden, aber es läuft nicht viel schneller. Ich verschwende nur etwas
Plattenplatz für Index Felder, um das Sortieren zu beschleunigen.
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Allison J Parent <allisonp@world.std.com> schrieb:
> Anders gesagt, CP/M ist ein kleines Betriebssystem für kleine
Computer.
> Seine Kleinheit liegt in seinem minimalen Bedarf an Ressourcen. Bei
> DOS oder Windows hingegen wird mehr RAM benötigt, als die meisten
> CP/M Systeme als Hard Disk haben!
Das mag für Windows zutreffen, aber für DOS ist das sicherlich falsch.
Man kann leicht eine 720K Bootdisk erstellen (oder sogar 360K) und sogar noch
einige nützliche Programme darauf packen.
Natürlich kann meine Information auch falsch sein - wenn CP/M Harddisks
gewöhnlich kleiner als 720K bzw. 360K sind, nehme ich alles zurück :-)
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Ich glaube, MSDOS 3.0 belegt etwa 36K RAM - wenn man dann noch 16K für
COMMAND.COM abzieht, dann würde es auf einem Z80 ziemlich eng; ich glaube,
man könnte einen 8086 Emulator für einen Z180 schreiben ...
(MSDOS 4.0 war hungriger als 3.0, aber 5.0 hat wieder abgespeckt, glaube ich).
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Ich fahre CP/M auf einem Apple II+ Clone mit einer Z80 Karte. Die Floppies
haben eine Gesamtkapazität von 140K und unter CP/M stehen 126K für Programme
und Daten zur Verfügung.
Die Speichergröße ist 64K. Etwa 4K werden für I/O-Mapping
'verbraten' und stehen somit nicht für Code oder Daten zur Verfügung.
Die TPA mit geladenem CCP beträgt 48,75K und ohne CCP 50,75K. Es wird aber
als 56K System bezeichnet (fragt mich nicht, wieso).
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Und außerdem kann der durchschnittliche Hobby-User herausfinden, was
CP/M tut. Versucht das mal mit DOS oder gar Windows! Mit anderen klaren Worten:
mit CP/M zu arbeiten macht Spaß, aber manchmal treibt es einen auch zur Verzweiflung.
Deswegen lohnt es sich einfach. Bob.
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MS-DOS mit gleichen Bedingungen lief ursprünglich auf einem IBM-PC mit
160K Floppies (Single-Sided 40 Spur 8 Sektoren; Anm. d. Übersetzers)
und 64K Arbeitsspeicher.
Dein Apple II hat sich nicht verändert, DOS und PCs hingegen schon.
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Paul,
Die COMMAND.COM ist im DOS 5.0 größer als CP/M plus ein paar Utilities!
Der volle Lieferumfang von CP/M paßt auf eine 241K Floppy und es bleibt noch
Platz über. Darin enthalten sind Editor, Assembler, Debugger und Loader plus
Utilities und ein Programm-Beispiel. CP/M heißt 2K für den CCp <oder ZCPR >,
3,5K für das BDOS <Übersetzung des logischen in das physikalische Dateisystem>
und 1,5K <oder mehr> für das BIOS. Im CCP sind eingebaute Befehle wie ERA, DIR, TYPE
und einige andere.
Typische CP/M Systeme mit Harddisks in den frühen 80ern hatten 5 oder 10MB Festplatten.
Die meisten jedoch waren Floppy-basiert. Ich benutze ein System mit zwei 720K 3,5" Laufwerken,
was wesentlich flotter ging als bei den alten 8" Laufwerken und es ist genug Platz, um mit
einem Laufwerk richtig arbeiten zu können, wobei ich den BDS-C Compiler und Tools benutze.
Ein anderes System, das ich habe, hat CP/M, Utilities Assembler und Debugger alles in einem
<256K> EPROM eingebrannt als "readonly" Laufwerk. Wieviel DOS und nützliches
Zeugs könnte man in sowenig Platz unter bringen? Die meisten PCs haben Boot/BIOS ROMs,
die schon beinahe soviel Raum einnehmen!
Zur Information: Meine erste Harddisk war aus einem Nike Missile Computer und hatte knapp 64K!
Sie war schneller als eine Kassette. ;-) Sogar als das Kassettengerät auf den ersten IBM PCs!
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Mein erstes CP/M System hatte nur 2 720K Laufwerke. Auf einer Diskette war Platz für das
Betriebssystem, WordStar und sogar einen BASIC Compiler. In der DOS-Welt der frühen 90er
mußte man für das gleiche >30MB reservieren (ohne Windows !)
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> Aber meine Information kann natürlich falsch sein --
> wenn CP/M Harddisks gewölich kleiner als 720K oder 360K waren,
> dann nehme ich natürlich alles zurück ... :-)
Du denkst, Du scherzt, aber CP/M Programme und CP/M selbst sind so klein, daß ich selten
mehr als ein, zwei Disketten brauche und mein AMPRO LittleBoard hat 4 Stück 3,5" 80 Track
Laufwerke, die so formatiert werden, daß JEDE CP/M enthält und trotzdem 782K frei sind!
Und die MEISTEN gut geschriebenen CP/M Programme wie zum Beispiel Utilities sind kleiner als 12KB!
Sogar Turbo Pascal 3.0 hat nur 28KB (Overlay Technik macht's möglich, Anm. des
Übersetzers). Und dessen Editor kann man als Universal-Editor einsetzen, obwohl die meisten
WordStar Clones 8K oder weniger hatten (stimmt nicht ganz, selbst VDO hatte schon 8K; Anm. d.
Übersetzers)! Sogar WordStar 3.3 für CP/M hat nur 79KB mit zwei Overlay Dateien.
Mit der einfachsten RAM-Disk auf einer modernen CP/M Maschine kann man eine Performance wie bei
DOS erreichen, wo mehrere 64KB Blöcke in .EXE Dateien gehalten werden, und unter CP/M läuft
WS 3.3 schneller (als die entsprechende DOS Version 3.3; Anm. d. Übersetzers), da der
Code dafür zuerst in Z80A Maschinensprache geschrieben wurde!! Mein Terminal läuft auch
mit 38.400 Baud !! (Die meisten echten CP/M-Kisten waren ohne eingebaute Bildschirme und
mußten über die serielle Schnittstelle mit einem separaten Terminal meist mit einer
Baudrate von 9600 betrieben werden; Anm. d. Übersetzers) Ich wüßte nicht,
wie DOS oder gar WINdoze bei einer derartigen Geschwindigkeit laufen sollte. Ich kann einen
Großteil der besten CP/M-Programme auf weniger als 5 Disketten unterbringen. Und die sind
alle bootfähig! Und man braucht keinen lärmenden Lüfter und keine kreischende
Festplatte. Das Ding ist grabesstill! ;-) Auch ein toller Robotics Controller (hier habe ich
keine klare Vorstellung, was der Verfasser genau meint; Anm. d. Übersetzers) ist dabei
und viele (Programmier-)Sprachen gibt es dafür!
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Du nimmst an, daß mit einem schnelleren Computer die Produktivität zunimmt.
Das trifft für die meisten Leute zu, aber für eine Menge Leute eben auch wieder nicht.
Ein Grund dafür ist, daß jemand, der auf einem antiquierten System sehr effizient
gearbeitet hat, mit einem neuen, komplexeren System häufig nicht mehr so effizient arbeitet.
Alte, sorgfältig erarbeitete Gewohnheiten müssen wieder abgebaut werden. Man kann viel
über neue, bessere Angewohnheiten reden, aber das Thema war ja Produktivität.
Ein weiterer Grund ist, daß einfachere Maschinen manchmal einfache Aufgaben effektiver
erledigen als komplexere.
Auch endet das Aufrüsten auf neueres und besseres nie, und auch nicht das damit verbundene
Neulernen. Man arbeitet mit Equipment so lange, bis man sich auskennt, und dann geht es weiter
zur nächsten Stufe. Man nimmt das Wissen mit, und oft ist es nützlich, aber für eine
ganze Weile ist man nicht mehr so kompetent. Dann wiederholt sich der Zyklus. Jemand, der ein
Programm jahrelang benutzt, kann die Kompetenzstufe bei weitem überschreiten. Tiefe Sachkenntnis
kann eine ziemlich nützliche Hilfe in Sachen Produktivität sein.
Es stimmt, daß moderne Soft- und Hardware so gut ist, daß jeder in ziemlich
kurzer Zeit kompetent sein kann. Und es stimmt auch, daß man in vielen Situationen mit
einem älteren System nicht mithalten kann. Jedenfalls ist es in meinem Job so. Aber man
darf nicht davon ausgehen, daß das immer für jeden zutreffen muß.
Was für den Einsatz eines älteren Systems spricht, abgesehen von der Produktivität,
besonders wenn man programmiert, ist die Eleganz und Einfachheit und sogar die Schönheit in
ihnen. Das hat sich nicht geändert. Manchmal ist es nett, wenn man entscheiden kann, was
wo in den Speicher geladen wird. Das ist ganz offensichtlich nicht Gegenstand einer
Produktivitätsbetrachtung. Es ist einfach nett, daß man so viel Kontrolle über
eine Maschine haben kann.
Und mit WIN NT 3.51 oder darüber habe ich bemerkt, daß es oft anbietet, etwas für
mich zu tun und mir die Option anbietet, auf einen Knopf zu klicken, der mit "Nein danke!"
oder "Ja bitte!" beschriftet ist. Was, wenn ich sauer bin und ihm nicht danken will?
Bei meiner CP/M-Kiste gebe ich die Befehle und sie gehorcht, wenn es geht. Wesentlich befriedigender.
---
Es wird als 56K System bezeichnet, weil von dem 64K Adressraum 4K für Memory Mapped I/O abgehen,
des weiteren 1K für Video Memory, nochmal 1K für den 6502 Stack (256 bytes), "Page 0"
(256 Bytes) und Patchbereiche in "Page 2" und "Page 3" (512 bytes) und schließlich
für den "Software Disk Controller", implementiert in 6502 Maschinensprache.
64K - 4K - 1K - 1K - 2K = 56K
Das gilt für die SoftCard. Wenn Du eine andere Apple II CP/M Karte eingesetzt hättest,
wie die Appli-Card oder die CP/M Card, hättest Du ein echtes 64K CP/M, da diese Karten ihre
eigenen 64K RAM mitbringen. Natürlich bedeutet das nicht 64K TPA, da für BDOS und BIOS
immer noch Speicher abgeht.
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Übersetzung: Helmut Jungkunz.